7. Kluge Köpfe willkommen

Eine wichtige Ressource für das Wachstum der Stadt ist unsere Hochschule. Für die zu fördernde Ansiedlung zukunftsträchtiger Unternehmen und für die Bereicherung des sozialen, kulturellen und geistigen Lebens aber auch als Nachfragerin von Leistungen anderer ist die Hochschule mit ihren Mitarbeitenden und AbsolventInnen als ein Standortfaktor mit großer Bedeutung. Wir erneuern einen Vorschlag, den wir bereits in unserem Programm von 2009 gemacht haben: Gründerzentren für Start-ups, die sich aus der örtlichen Hochschule heraus entwickeln lassen.

Attraktive Rahmenbedingungen

Der Görlitzer Campus der Hochschule Zittau/Görlitz (University of Applied Sciences) zieht junge und hochqualifizierte Menschen (v. a. auch junge Frauen) in unsere Stadt und hält sie zumindest für die Zeit ihres Studiums in Görlitz. Nicht wenige bleiben hier, arbeiten hier und gründen ihre Familien. Das kann mithilfe attraktiver Rahmenbedingungen noch verbessert werden.
Studierende und AbsolventInnen engagieren sich seit Jahren in Projekten, Initiativen und zum Teil auch in Unternehmen und tragen mit innovativen Ideen zur Lösung von Problemen und zur sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und technischen Entwicklung der Stadt bei.
Die Möglichkeiten unserer städtischen Wohnungsgesellschaft KOMMWOHNEN, zu attraktiven Bedingungen studentisches Wohnen zu unterstützen, sollten geprüft werden. Das sind Maßnahmen, die die Attraktivität des Hochschulstandorts Görlitz gegenüber anderen Städten verbessern können.

Ausbau des Görlitzer Campus

Die Hochschulentwicklung wird durch wissenschaftspolitische Vorgaben der Staatsregierung – zum Teil mit engen Quoten – gedeckelt, was den Ausbau der einzelnen Bereiche angeht. Es gibt Anzeichen dafür, dass es auch im Zusammenhang mit dem Strukturwandel in der Lausitz hier zu einer Öffnung kommt.
Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns ein für den Ausbau des Görlitzer Campus um weitere Studiengänge und Forschungsinstitute, falls realisierbar sogar um weitere Fakultäten. Wir unterstützen die Hochschulleitung bei den Bemühungen um einen Campus II. Die Erschließung der Hochschule durch den Öffentlichen Personennahverkehr per Bus ist jetzt gelungen. Im Zuge der von uns gewollten Verlängerung der Straßenbahn nach Zgorzelec setzten wir uns für eine Haltestelle Stadthalle/Campus ein. Die Möglichkeiten, die sich aus der Förderung des Strukturwandels in der Lausitz ergeben, sollen dafür offensiv genutzt werden.
Die Stadt Görlitz kann etwas zu einem Ausbau beitragen. Wir brauchen eine verbindliche, verlässliche und in eine Gesamtentwicklungsstrategie eingebundene Kooperation mit der Hochschule Zittau/Görlitz. Die Stadt muss intensiver als bislang das Gespräch mit der Hochschule einerseits und mit der Staatsregierung andererseits suchen und eine vorausschauende Flächensicherungspolitik für deren Ausbau betreiben. Hier ist zum Beispiel ein Rückkauf des sogenannten Kahlbaumgeländes zu prüfen. Zgorzelec als Partnerstadt ist hier einzubeziehen, da daran auch ein Interesse auf polnischer Seite besteht.
Voraussetzung sind klare Verantwortlichkeiten in der Verwaltung: durchsetzungsfähige Personen, die diese Kooperation auch zu ihrer Herzensangelegenheit machen und die in der Lage sind, Kontakte zu den jeweils einzubeziehenden Fakultäten der Hochschule zu erschließen und zu pflegen.
Die Hochschule Zittau/Görlitz ist eine der forschungsstärksten Fachhochschulen in Deutschland mit einer beachtlichen Anzahl an Forschungsinstituten und Drittmittelbeschäftigten. Kürzlich wurde die Ansiedlung eines Zentrums für digitale Innovationen in der Systemforschung bekannt gegeben. Die Stadt wird davon profitieren, dass hochqualifiziertes und gut bezahltes Personal für diese Einrichtungen zuziehen wird. Die Stadt wiederum bietet einen wunderbaren Rahmen dafür, den es zu erhalten und auszubauen gilt.
Görlitz kann ein sehr attraktiver Ort für wissenschaftliche Fachtagungen und Kongresse werden. Die Stadthalle, die direkt neben dem Campus liegt, soll auch die Funktionen eines Tagungszentrums erfüllen. Das wird gerade auch mit Blick auf Görlitz als Wissenschaftsstandort von uns unterstützt.
Görlitz ist schon jetzt eine sich dynamisch entwickelnde Hochschul- und Wissenschaftsstadt, die zudem ein erhebliches Wachstumspotenzial hat. Das wurde in der Vergangenheit aus unserer Sicht zu wenig wahrgenommen. Die Förderung dieser eminent wichtigen Ressource muss „Chefinnen-Sache“ werden mit einem entsprechenden Unterbau, der sich mit qualifiziertem Marketing Kooperationspartnern in der Wissenschaft und der Wissenschaftspolitik widmet.

Wer GRÜN wählt, setzt sich ein FÜR …

  • Gründerzentren für Start-ups
  • den Ausbau des Görlitzer Campus und Ansiedlung weiterer Forschungseinrichtungen
  • die Kooperation mit Zgorzelec hinsichtlich des Ausbaus des Hochschulstandorts