1. Natur- und Klimaschutz first

Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns ein für sauberes Wasser und unbelastete Luft, für Klimaschutz, Artenvielfalt und eine intakte Natur; unsere Umwelt ist die Grundlage unserer Existenz, die Zukunft unserer Kinder und all unserer Unternehmungen.
Frischluftschneisen und Wasser- oder Verdunstungsflächen spenden Kühle im Sommer und sorgen für Durchlüftung der Stadt. Naherholungsgebiete und Parks sind nicht nur Lebensgrundlage vieler Tiere und Pflanzen, sondern bieten auch Freizeitmöglichkeiten und Ausgleich für die Seele. Innerstädtische Grünflächen und Stadtbäume halten die Luft rein und steigern die Lebensqualität aller BürgerInnen. Der Schutz von Böden, Luft und Wasser kommt nicht nur der Artenvielfalt, sondern auch unser aller Gesundheit zugute.
Die Verbesserung der Umweltbedingungen ist ein grünes Kernthema und wir freuen uns, dass das Bewusstsein hierfür in der Bevölkerung gestiegen ist, auch und gerade in der jüngeren Generation.
Das gibt uns Mut! Wir werden im Streit um eine Verbesserung der ökologischen Situation nicht nachlassen.

Baumschutz

Wir BÜNDNISGRÜNE sind der Auffassung, dass der Gesamtbestand an Stadtbäumen – also Bäumen auf öffentlichem Grund – grundsätzlich unverändert bleiben muss. Baumfällungen, zum Beispiel aus Verkehrssicherheits- und Pflegegründen, müssen durch Neupflanzungen kompensiert werden. Für diese lassen sich Patenschaften in die Bürgerschaft vermitteln, sodass Görlitzer BürgerInnen einen engeren Bezug zu ihren Bäumen bekommen.
Konkret fordern wir die Wiederherstellung, den Erhalt und die Ersatzbepflanzung der Bäume am Elisabethplatz.
Wir BÜNDNISGRÜNE begrüßen und unterstützen ausdrücklich, dass die Stadtverwaltung beginnt, Ursachen und Zeitpunkte der Baumfällungen transparent zu kommunizieren (Baumfällungen). Darüber hinaus sind wir der Überzeugung, dass der Baumschutz generell durch eine eigene kommunale Baumschutzsatzung gestärkt werden muss.

Pestizidfreie Stadt

Im Jahr 2018 hat sich der Stadtrat für ein städtisches Verbot des bodenzerstörenden und vermutlich krebserregenden Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat entschieden. Das begrüßen wir BÜNDNISGRÜNE ausdrücklich. Darüber hinaus fordern wir ein umfassendes Verbot chemisch-synthetischer Pestizide auf kommunalen Grünflächen, Parks, Friedhöfen, Waldflächen etc.. Dieses soll in kommunalen Pflegeaufträgen und im Beschaffungswesen bzw. bei Ausschreibungen verankert und bei der Bewirtschaftung kommunaler Flächen durch Zusatzvereinbarungen mit privaten PächterInnen sowie für Unternehmen mit kommunaler Mehrheitsbeteiligung verpflichtend werden.

Naturnahe Grünflächengestaltung und urbanes Gärtnern

Schutz und Ausbau der Grünflächen, Parks und anderem Stadtgrün ist eine erste Maßnahme, um Artenvielfalt zu erhalten und bedrohte Arten zu schützen und (wieder) anzusiedeln. Grünflächen in der Stadt sind klimatischer Ausgleich und steigern gleichzeitig die Lebensqualität. Wir BÜNDNISGRÜNE wollen einen Teil der Görlitzer Grünflächen naturnah gestalten – dies kommt nicht nur der Arterhaltung zugute, sondern auch den städtischen Finanzen. Wildblumenwiesen zum Beispiel sind nicht nur schön anzusehen, sondern locken bedrohte Schmetterlingsarten an und sind in Unterhalt und Pflege deutlich preisgünstiger als weite Flächen „gepflegten“ Rasens. Hierfür einbeziehen lassen sich entweder auf Dauer oder für Zwischennutzungen nicht mehr benötigte Industriebrachen oder Abrissgrundstücke in den Wohnvierteln. Dies dient nicht nur der subjektiv erlebbaren Hebung der Aufenthaltsqualität und Lebensfreude. Auch eine Flächenvergabe an Paten (zum Beispiel durch die Bürgerräte) ist denkbar. Hierbei hilft auch ein verstärktes Vertrauen in die Bürgerschaft vonseiten der Stadtverwaltung. Den Bildungsbereich und den Einsatz der Jugend im Umweltschutzbereich wollen wir ebenfalls fördern und unterstützen daher Projekte zu Arterhaltung und Umweltschutz, urbanes Gärtnern, zum Beispiel im Volksbad, und die Förderung regionaler Kreislaufwirtschaft, Recycling und Upcycling.
Auch aus oben genannten Gründen finden die Projekte Brautwiesenbogen und Brückenpark unsere volle Zustimmung. Wir wollen sie aktiv begleiten und hier vor allem auch auf Umwelt- und Klimaschutz achten.

Stärkung der regionalen Landwirtschaft

Wir BÜNDNISGRÜNE freuen uns über bürgerschaftliches Engagement und wollen prüfen, wie wir Unternehmungen wie die bestehenden Solidarischen Landwirtschaften und private Unternehmen, die auf ökologische Landwirtschaft umgestellt haben oder umstellen wollen, fördern und unterstützen können. Dies ließe sich beispielsweise durch eine konsequent nachhaltige Ausrichtung des Görlitzer Wochenmarkts und eine rechtlich gedeckte Gestaltung von Gebühren für entsprechende produzierende Anbieter oder Händler. Der Görlitzer Wochenmarkt soll zurück in kommunale Hand oder zumindest bei der Verpachtung mit regionalen und ökologisch profilierten Auflagen versehen werden.

Wir BÜNDNISGRÜNE möchten prüfen, inwiefern die Vertriebswege ökologisch arbeitender Landwirte und auch anderer Unternehmen in der Stadt (zum Beispiel Unverpackt-Laden, Bioläden) unterstützt und ihnen kommunale Förderprogramme angeboten werden können.

Rettet die Insekten!

Die vielbeachtete Krefelder Studie hat im letzten Jahr öffentlich gemacht, dass die Masse der Insekten seit 1989 in weiten Teilen Deutschlands um durchschnittlich 76 % zurückgegangen ist. Einige der Ursachen sind auch kommunal zu finden: Durch Flächenversiegelung, die Pflanzung ökologisch wertloser Arten und den erhöhten Pestizideinsatz finden Insekten zunehmend weniger Nahrung und Lebensraum. Hier lässt sich gegensteuern, zum Beispiel durch naturnah gestaltete Flächen, Blühstreifen oder Hecken. Dort vermehren sich auch die natürlichen Feinde der Schädlinge. Mit der Auswahl der Pflanzen, die auf den Blühstreifen gesät werden, lässt sich sogar steuern, welche natürlichen Schädlingsbekämpfer sich dort ansiedeln, wodurch der Einsatz von Pestiziden weiter reduziert werden kann. Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns daher verstärkt für Blühflächen und -streifen auf öffentlichem Grün, an Straßen und Wegen, für die insektenfreundliche Pflanzenauswahl in Parks und Grünflächen sowie die Ansiedelung von Insekten durch Nisthilfen für Wildbienen, Fledermäuse, Insektenhotels und ähnliche Hilfsmittel ein; denkbar sind hier zum Beispiel auch Patenschaften mit Schulen bzw. Schulklassen.

Stadtklimaplan

Wir BÜNDNISGRÜNE fordern die Neuerarbeitung eines Stadtklimaplans. Da Klima grenzüberschreitend ist, wollen wir hierbei eine verstärkte Zusammenarbeit mit Zgorzelec anstreben. Dieser Plan umfasst Fragen der Energieversorgung und des Energieverbrauchs, des Verkehrs sowie kompensatorische Maßnahmen mit Blick auf den Klimawandel; er verbindet Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen.
Quartiere bzw. Orte mit besonders starker Aufheizung und ungenügender Durchlüftung müssen systematisch erfasst und entsprechend geeignete bauliche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Wir werden auf eine konsequente Umsetzung im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Stadt drängen. Notfallpläne für extreme Hitzeperioden sind mit den zuständigen Stellen zu erarbeiten. Dies betrifft insbesondere den Gesundheitsschutz und die Wasserversorgung.

Versorgung privater und öffentlicher Gebäude mit erneuerbaren Energien

Es ist BÜNDNISGRÜNer Initiative zu verdanken, dass im Stadtrat eine Versorgung städtischer Gebäude mit Strom aus erneuerbaren Energien durchgesetzt werden konnte. Die Ausdehnung auf die Gebäude städtischer Gesellschaften wie Klinikum und KOMMWOHNEN wollen wir vorantreiben. Darüber hinaus wollen wir im öffentlichen und im privaten Bereich mittel- bis langfristig den Umstieg auf erneuerbare Energien in der Stadt und einen möglichst hohen Anteil der benötigten Energie selbst erzeugen. Die Bemühungen um Rezertifizierungen zum „European Energy Award“ begrüßen wir.

Energetische Auflagen für Bauherren

Sowohl bei der Sanierung im Bestand als auch bei Neubauten wollen wir in Zukunft energetische Auflagen erwirken oder verstärken. Dies betrifft solares Bauen und die Nutzung von Erdwärme sowie weitere Möglichkeiten, Häuser durch erneuerbare Energien mit Wärme und Strom zu versorgen. Die Stadtverwaltung sollte hier kompromissbereit sein und zusammen mit privaten und öffentlichen Bauherren und Eigentümern intelligente Lösungen finden. Auch ohne Auflagen entdecken immer mehr Bauherren in Görlitz, dass niedrige Nebenkosten für Wasser und Energieverbrauch zunehmend wettbewerbsentscheidend sind. Hier sollte eine Vernetzung der AkteurInnen und Hilfestellungen vonseiten der Behörden möglich sein.

Energetisches Gesamtkonzept

Wir BÜNDNISGRÜNE wollen eine intensivere Auseinandersetzung der Stadtverwaltung mit dem „Energetischen Gesamtkonzept“ vom Dezember 2013 vorantreiben und fordern außerdem eine Aktualisierung an veränderte Problemlagen im Jahr 2019ff. Die Empfehlungen für die Kernstadt sind zügig umzusetzen und auf die anderen Teile der Stadt passgenau zu übertragen.

Wer GRÜN wählt, setzt sich ein FÜR …

  • die Rettung von Bäumen in der Stadt!
  • ein Baumkonzept für den Elisabethplatz
  • eine pestizidfreie Stadt
  • Erhalt, Erweiterung und Schutz von naturnahen Grünflächen
  • die Erhaltung und den Schutz von Artenvielfalt
  • die Neuerarbeitung eines Stadtklimaplans
  • die Förderung erneuerbarer Energien
  • kommunale Klimaschutzziele
  • das Engagement der BürgerInnen für den Naturschutz zum Beispiel durch Patenschaften von Bäumen oder Grünflächen