Am 13.07.2020 fand eine ordentliche Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Görlitz von Bündnis 90/Die Grünen in Görlitz statt. Geladen waren alle Parteimitglieder von Bündnis 90/Die Grünen aus dem Landkreis Görlitz. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Wahl des neuen Vorstands sowie der SprecherInnen, um nach zwei Jahren planmäßig die Amtsgeschäfte zu übergeben.
Annett Jagiela wurde als Sprecherin des Kreisverbandes mit 92% wiedergewählt. „Ich freue mich über das Vertrauen. Mir ist wichtig, dass wir in den nächsten zwei Jahren die Umsetzung des Strukturwandels kritisch begleiten. Der Strukturwandel wird nur gelingen, wenn die Bürgerinnen und Bürger – und insbesondere unsere Kinder und Jugendlichen – sich daran aktiv beteiligen können. Derzeit besteht eine Kluft zwischen den wenigen in der Verantwortung stehenden Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Wir brauchen aber Formate, in denen gerade auch die Menschen vor Ort die Möglichkeit haben mitzuentscheiden, welche Projekte zukünftig gefördert werden, in welche Richtung sich unsere Region in den nächsten Jahren entwickeln soll,“ erklärt die 42-jährige, die 2019 nach 23 Jahren wieder in ihre Heimat zurückgekehrt ist und fordert entsprechende Finanzierungen und Strukturen. „Ich begrüße die Gründung der Bürgerregion Lausitz am 19.9.2020 in Hoyerswerda und rufe alle Vereine, Verbände, Kirchen, usw. auf, sich bei der Bürgerregion aktiv zu beteiligen.“
„Genauso wichtig ist es, die Bestands-Unternehmen und das Handwerk vor Ort, die direkt und indirekt vom Kohleausstieg betroffen sind, dabei zu unterstützen, ihre Produkte und deren Herstellung neu zu überdenken. Es braucht einen branchenübergreifenden Dialog und eine gute Vernetzung der Unternehmen mit der Forschung – wie beispielsweise mit der Hochschule Zittau/Görlitz,“ fügt Jagiela hinzu, die in den nächsten Jahren die Bündnisgrünen noch bekannter machen möchte im Landkreis Görlitz.
Sylvio Pfeiffer-Prauß ist seit Montagabend der Co-Sprecher des Kreisverbandes. „Ich möchte als Sprecher vor allem den Bundestagswahlkampf gut vorbereiten und Gesprächsangebote für BürgerInnen zu Zukunftsfragen schaffen. Dabei soll es neben Themen zu neuen Mobilitätsangeboten auch um Landwirtschaft und Naturschutz, neuen Formen der Stadt- und Regionalentwicklung und Bildungsangeboten gehen,“ sagt Pfeiffer-Prauß, der sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in Vereinen und Initiativen für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Oberlausitz einsetzt.
„Mir ist die Auflösung von Konflikten zwischen Umweltschutz und wirtschaftlicher Entwicklung wichtig. Gerade der globale Umbruch zu einer CO2-neutralen Wirtschaft, ist für ein Ingenieursland wie Deutschland, eine hervorragende Chance neue Märkte zu erschließen. Auch deshalb bietet der vielfältige Mittelstand im Kreis Görlitz und die Vernetzung mit Forschungseinrichtungen große Entwicklungschancen abseits der Braunkohleverstromung,“ so der 43-jährige Diplom-Bankbetriebswirt aus Schönbach.
Der langjährige Sprecher Thomas Pilz ist nicht wieder angetreten.
Der neue Kreisverbandvorstand besteht zudem aus vier BeisitzerInnen.
Die BeisitzerInnen sind: Caro Renner aus Görlitz und Vertreterin der Grünen Jugend, Janet Conrad aus Görlitz sowie Karsten Herden aus Weißwasser und Enrico Wunderlich aus Zittau. Der neu gewählte Vorstand setzt sich somit aus Mitgliedern aller Orts-, Stadt- und Regionalverbände des Kreisverbandes zusammen.
Carolin Renner (23) studiert an der Hochschule Zittau/Görlitz Kultur und Management und ist seit vier Jahren Wahl-Görlitzerin. Ihre Schwerpunkte sind Jugendbeteiligung, Umweltschutz und Gleichstellung.
Enrico Wunderlich (38) ist Architekt aus Großhennersdorf. Er will sich vor allem für eine nachhaltige Landwirtschaft und eine erfolgreiche Bundestagswahl 2021 im Landkreis Görlitz engagieren.
Janet Conrad ist Landschaftsarchitektin, Gemeindepädagogin und Gerontologin und derzeit als Geschäftsführerin der Evangelischen Kulturstiftung Görlitz tätig. Seit ihrer Jugend bewegen sie die Themen Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. Sie möchte sich dafür einsetzen, dass die Nachhaltigkeitsziele der UN auch in der Lausitz angewandt werden.
Karsten Herden lebt in Weißwasser und ist Hauswirtschaftlicher Betriebsleiter im Carebereich. Der 41-jährige stellte in seiner Bewerbungsrede klar, dass der für eine struktur- und zielgeführte Arbeit im Sinne der Sache steht und sich für eine Stärkung des ländlichen Raumes einsetzen möchte.
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