Besuch aus Brühl – Lernen aus der Transformation

Vom 8. bis 11. Juni besuchte eine Bündnisgrüne Delegation aus Brühl unseren Regionalverband Bad Muskau in Weißwasser. Zu den neun Besucherinnen und Besuchern zählten der stellvertretende Bürgermeister, Robert Saß, die Fraktionsvorsitzende der Brühler Stadtratsfraktion, Simone Holderried, sowie Mitglieder des Stadtrates, des Kreisvorstandes und Basismitglieder der Partei.

Am Donnerstag wurde die Delegation und Mitglieder unseres Kreisverbandes durch Bürgermeister Torsten Pötzsch (Wählervereinigung Klartext) in Empfang genommen. Es folgten ein Vortrag zur bewegten Stadtgeschichte und den aktuellen Stadtentwicklungsprojekten sowie eine Stadtrundfahrt, um die Projekte live und in Farbe zu sehen.

Am Freitag trafen wir uns morgens mit den Referatsleiterinnen und -leitern. Dorit Baumeister (Referat Bau und Stadtplanung), Dietmar Lissina (Hauptamt), Kai Petschick (Referat Soziales und Ordnung) sowie Swantje Schneider-Trunsch (Referat Finanzen und Kultur) gaben uns einen tieferen Einblick in die Prozesse, die derzeit in Weißwasser in Sachen Stadtentwicklung laufen. Denn: hier geschieht ganz viel! MSo werden momentan z.B. der Umbau des Bahnhofs, ein neues Stadtquartier auf dem ehemaligem Gelände der Gelsdorfhütte und der Umbau der ehemaligen Glasfachschule zum Berufsschulzentrum angegangen. Die Finanzierung ist durch verschiedene Förderprogramme mit bis zu 97.5 % Förderung gesichert. Über diese hohen Förderanteile staunten auch uns Freunde aus Brühl, da man dort noch viele Projekte mit einem hohen Eigenanteil finanziert.

Im Anschluss an das Treffen mit den Referatsleiter:innen ging es zu den Stadtwerken Weißwasser. Der Geschäftsführer der Stadtwerke, Stefan Przymosinski, stellte uns die laufenden Studien zur künftigen Fernwärmeversorgung der Städte Weißwasser, Spremberg und Hoyerswerda vor. Auch hier soll viel passieren, um klimafreundliche Fernwärme zwischen den drei Städten zu verteilen.

Nico Herden, bündnisgrünes Mitglied im Regionalverband Muskauer Heide, bemerkt: „Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Stadtverwaltung von Weißwasser mit sehr großem Engagement die nachhaltige Stadtenwicklung vorantreibt. Die Gespräche mit Oberbürgermeister Torsten Pötzsch und Bau-Referatsleiterin Dorit Baumeister zur nachhaltigen Stadtentwicklung waren sehr ausführlich und bereichernd. Es war der Delegation sehr wichtig, mit der Stadtverwaltung ins Gespräch zu kommen, denn auch in Brühl steht der Strukturwandel vor der Tür: Das Eisenwerk Brühl stellt Motorblöcke für PKW aus Grauguss her. Die Veränderungen in der Automobilindustrie bedeuten Veränderungen für den Wirtschaftsstandort Brühl – für die Menschen und ihre Arbeitsplätze und die Lebensqualität. Wir haben Erfahrungen mit solchen Veränderungen und deshalb war uns der Austausch auch so wichtig.“

Der Samstag war ein entspannter Tag – nach dem vielen Input folgte nun eine Fahrt mit der Parkeisenbahn durch den Muskauer Park und am Abend die Teilnahme am Quizlabor in der Hafenstube.

Für die Delegation stand der Erfahrungsaustausch zum Thema des Strukturwandels und der Tranformation im Vordergrund. Bereits im Vorfeld bestand ein reger Austausch mit Herrn Pötzsch. Für uns wurde ganz klar: Unsere Transformationserfahrung in der Kohleausstiegsregion, die ’89 bereits einen krassen Wandel durchgemacht hat, ist auch in anderen Teilen Deutschlands gefragt. 

In Brühl wird es mit dem Wandel hin zur E-Mobilität strukturelle Veränderungen in der Automobilbranche brauchen. Durch den Rückgang der Verbrennermotoren wird es u.a. darum gehen, wie die Stadt mit ehemaligen Industrieflächen umgehen kann. Weißwasser bietet hier ein exzellentes Beispiel, u.a. mit dem Telux, das sich von einem ehemaligen Glaswerk seit 2015 hin zu einem Soziokulturellen Zentrum mit vielen spannenden Angeboten entwickelt hat.

Wir hoffen, diese Erfahrung beim Strukturwandel und der Transformation weiter teilen zu können und freuen uns sehr, dass die Delegation aus Brühl mit viel Neugier und Interesse unsere Stadt besucht hat. Da bleibt nur noch zu sagen: Kommt gerne wieder! Und auch wir freuen uns, euch hoffentlich bald besuchen zu können.

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