Tag der Umwelt am 5.11. & Kauf-Nix-Tag am 29.11.2025

Er findet seit dem Jahr 2000 weltweit statt, in Deutschland und Europa immer am letzten Samstag im November. In diesem Jahr also am 29.11.

Er ist das konsumkritische Pendant zum Black Friday bzw. zum Kaufrausch in der Vorweihnachtszeit und soll uns zu Fragen anregen wie: müssen wir wirklich alles neu kaufen? Brauchen wir wirklich das zwanzigste Sweatshirt? Den fünfzehnten Pullover?  Ein neues Smartphone, obwohl das alte mit einem neuen Akku noch prima funktionieren würde…?

Passend zu diesem Themenkomplex fand in Görlitz in der Rabryka am 5. November 2025 der Tag der Umwelt statt unter dem Motto „Reparieren, Resourcen schonen, Abfall vermeiden“. Die Schirmherrschaft hatte die Hochschule Zittau/Görlitz zusammen mit dem Verein Tierra-eine-Welt in den Personen Ulrike Bobek-Audehm (HSZG) und Anna Olbrich (Tierra) inne. Neben einem Gewinnspiel, dem 1. Görlitzer 1-Ding-Markt, Pop-up-Reparaturstände für Haushaltsgeräte und Textilien und einer Brillenspende-Sammelaktion für „Brillen Weltweit“ stellten sich Initiativen vor wie z.B. der Textil-Themen-Treff Görlitz, der jeden 2. Dienstag im Monat von 16-18 Uhr in der Stadtbibliothek Görlitz zusammenkommt. Eine Führung durch die Rabryka, durch den Makerspace, die Werkstatt, das Tonstudio und die Metall-Werkstatt zeigte das Potential auf, was hier unter Aufsicht und Anleitung an Gestaltung und Reparaturen möglich ist.

Danach gab es einen hochinteressanten Impuls-Vortrag von Frank Fuchs, Prokurist der SAPOS gGmbH Görlitz. SAPOS ist als Wertstoffhof bekannt. Die Abkürzung steht für Soziales Arbeitsprojekt Ostsachsen, ein Arbeitgeber, bei dem Inklusion gelebt wird: 50% der Mitarbeiter sind schwerbehindert, aber voll in die Arbeitsabläufe integriert!

• Handys, Laptops, Rechner und Elektrogeräte werden überprüft und ggf. zur Weiterverwendung aufbereitet, heißt repariert. Sie werden anschließend in der SAPOS „Fundgrube“ zum Kauf angeboten.
• Nicht mehr funktionierende Datenträger aller Art werden mit spezieller Software zuverlässig überschrieben, so dass Daten nachträglich nicht wiederherstellbar sind. „Wie entfernen nicht nur das Inhaltsverzeichnis, sondern überschreiben zuverlässig alle Daten“, Zitat Herr Fuchs.
• Nicht mehr funktionierende Geräte sowie Kabel etc. werden händisch auseinandergenommen, um Metalle wie Gold oder Seltene Erden zurückzugewinnen. Das ist echte Resourcen-Rückgewinnung, die nachhaltig ist und sich auch richtig lohnt!

Herr Fuchs appellierte, Elektro- und Elektronikgeräte nicht zu horten, sondern entweder reparieren zu lassen oder abzugeben. In diesem Zusammenhang ist wichtig zu erwähnen, dass in Sachsen der Reparaturbonus wieder aufgelebt ist, Info gibt es im Internet unter reparaturbonussachsen.de

Anschließend diskutierte die Teilnehmerrunde, ob Görlitz eine Reparaturstadt ist, was ihr dazu fehlt oder was wünschenswert wäre. Es gab Ideen wie Tauschbörsen für Studierende und Bürger oder eine Seite der Stadt Görlitz rund um Reparatur, Recycling und Abfall– hier ist anzumerken, dass der Regiebetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises Görlitz zuständig ist und mit der Abfall-App, verfügbar im Google Play Store oder über nebenstehenden QR Code, schon eine Menge Information bietet. Für die Stadt Görlitz sprachen der Quartiersmanager Innenstadt, Sebastian Höbler, und die Beauftragte für Bürgerbeteiligung, Emelie Mühle, und boten Beratung und Aufnahme von Ideen an. Zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung gab es Küfa (Küche für Alle) im Lüders, so wie jeden Mittwoch.

Interessante Links:

Kauf-nix-Tag, Umweltbundesamt | Rabryka | SAPOS | Smarticular | Brillenspende Brillen Weltweit | Reparaturbonus Sachsen | Regiebetrieb Abfallwirtschaft Landkreis Görlitz

(Quelle: Bericht Ortrud Steinführ, 26.11.2025)