Raus aus der #Wegwerfgesellschaft und rein in die #Kreislaufwirtschaft, Annett Jagiela, Bundestagskandidatin von Bündnis 90 / Die Grünen für den Wahlkreis Görlitz, am 11. April 2021 dazu:
Vor knapp 40 Jahren haben meine Eltern sich ein Sofa beim Herrn Sommer in #Horka bauen lassen – Holz und Polster. Kein Schnickschnack. Über die Jahre wurde sie immer mal neu gepolstert und überzogen und irgendwie gehörte sie zur Familie. Bis meine Eltern nun endlich mal was Neues wollten. Eine Couch mit verstellbaren Teilen für den Rücken und die Beine soll es nun sein. Ich gönn es ihnen. Füße hoch – das haben sie verdient nach all der vielen Arbeit.
Also habe ich das Sofa geerbt und nun ist es Teil meiner geretteten Möbelstück-Kollektion von 3 Generationen. Ich kann so alte, stabile Möbelstücke nicht wegschmeißen. Das ist wie mit Büchern. Der Handwerksmeister Streibel hier in Görlitz hat sie wieder schick gemacht. Das Holzgestell konnte nach fast 40 Jahren problemlos weiter genutzt werden, Polster und Bezug kamen neu drauf – Handwerk made in Görlitz – regional und #nachhaltig.
Ich werde mich im Deutscher Bundestag für mehr Kreislaufwirtschaft einsetzen und das heißt konkret:
gesetzliche Grundlagen dafür schaffen, um alle Produkte lange zu verwenden, zu reparieren und recyceln zu können – mehr Jobs in der Reparatur- und Recyclingindustrie,
einen digitalen Produktpass einführen, der alle wichtigen Informationen über Design, Reparierbarkeit und Materialien enthält, die wir für die Kreislaufwirtschaft brauchen – damit Produkte repariert und recycelt werden können,
Gebrauchtwarenhäuser gehören in die Stadtmitte und rechtliche Hürden müssen angepasst werden, so dass sie problemlos weiterverschenkt und verkauft werden können,
Vorrang für Mehrwegprodukte
jede Flasche soll in jeden Automaten passen,
den To-Go-#Mehrwegbecher zum Standard machen,
#Pfand auf Handys, Tablets und energieintensive Akkus – damit Ressourcenschätze aus alten Elektrogeräten zurück in den Kreislauf finden,
Müll-Exportstop in Nicht-EU-Länder – wir sind für unseren Müll selbst verantwortlich,
Und: Recycelte Ware muss günstiger sein als Neuware und das öffentliche Beschaffungswesen sollte als Vorbild vorangehen.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass bis 2050 nahezu kein Müll mehr von Haushalten und Unternehmen produziert wird. Eine echte Kreislaufwirtschaft kann lokale Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort schaffen und uns unabhängiger von internationalen Importen machen. Damit reduziert sich der Verkehr auf Straße und Wasser und die Rohstoff- und Energieausbeute.
Ich trinke jetzt erst einmal meinen Kaffee auf dem neuen Sofa und wünsche Ihnen und euch einen schönen #Sonntag. Wer Lust hat – hier geht es zu unserem Wahlprogramm-Entwurf: https://bit.ly/3uHaAyF und da stehen noch viele weitere gute Sachen drin.
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