Erweiterung des Tagebau Nochten stoppen – Umwelt und Klima schützen: Jetzt Stellungnahmen einreichen!

Seit dem 30. Juni 2025 liegen die Pläne zur Erweiterung des Tagebaus Nochten in der Gemeinde Boxberg und im Online-Beteiligungsportal des Freistaates Sachsen aus.

Die LEAG plant, den Tagebau Nochten auf einer Fläche von 560 Hektar westlich von Weißwasser zu erweitern  – das schließt unter anderem das Dorf Mühlrose ein. Die neu erschlossene Fläche soll den Abbau von knapp 110 Mio. Tonnen Braunkohle ermöglichen, die in Boxberg und Schwarze Pumpe zur Energieerzeugung verbrannt werden sollen. Nach dem Ende der Braunkohlegewinnung soll hier ein Bergbaufolgesee von 2.000 Hektar Größe entstehen, der bis 2072 an das bestehende Gewässernetz angeschlossen werden soll.

Bis einschließlich Donnerstag, den 28. August 2025 können bei der Stadt Weißwasser (Marktplatz, 02943 Weißwasser) oder beim Sächsischen Oberbergamt (Kirchgasse 11, 09599 Freiberg) schriftlich mit eigenhändiger Unterschrift oder zur Niederschrift Einwendungen gegen den Plan erhoben werden.

Franziska Schubert, Oberlausitzer Abgeordnete für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, erklärt hierzu: „Als ich mit 18 Jahren zum ersten Mal an der Abbruchkante des Tagebau Nochten stand, hat mich der Anblick bis ins Mark getroffen, dieses riesige Loch im Bauch der Erde – ein Moment, der auch mein politisches Engagement bis heute prägt. An diesem Ort wurde mir unmittelbar bewusst, was der Verlust von Heimat bedeutet. Viele Menschen in den Braunkohlerevieren teilen diese leidvolle Erfahrung – sie haben miterlebt, wie Dörfer verschwinden und vertraute Landschaften unwiederbringlich zerstört werden.

Daraus erwächst für die Politik eine besondere Verantwortung: Derartige Verluste dürfen nicht einfach hingenommen werden – wir müssen alles daran setzen, sie zu vermeiden. Die geplante Erweiterung des Tagebau Nochten ist aus heutiger Sicht weder energiepolitisch erforderlich noch ökologisch vertretbar. Sie würde unnötige Zerstörung nach sich ziehen. Die gravierenden Langzeitfolgen des Braunkohleabbaus – von der Verwüstung ganzer Landstriche bis zur Schädigung des Grundwassers für Jahrzehnte sowie der massiven Belastung des Klimas – sind seit Langem sichtbar. Ein entschlossenes Umsteuern ist längst überfällig. An Mühlrose soll offensichtlich das letzte Exempel statuiert werden – ein letztes Muskelspiel der Kohlelobby.

Carolin Renner, Sprecherin des bündnisgrünen Kreisverbands Görlitz, ergänzt: „Wir haben bereits jetzt im Frühsommer Rekordtemperaturen, Hitzewellen und Dürre – während CDU und SPD die Sorge bezüglich der Klimakrise als ‚Hysterie‘ abstempeln. Realismus wäre hier angebracht – jede Tonne Kohle, die jetzt noch gefördert und verbrannt wird, trägt unmittelbar zu einer Verschärfung der schon bestehenden Probleme bei. Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, beim Klimaschutz noch länger zu zögern! Klimaschutz ist Menschenschutz, das sollte inzwischen eigentlich jedem klar sein.“

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