Kürzungen bei Kulturstaatsbetrieben führen zu empfindlichen Sparmaßnahmen – BÜNDNISGRÜNE warnen vor Abwärtsspirale

Dresden. Mit dem aktuellen Doppelhaushalt sind die staatlichen Kultureinrichtungen in Sachsen zu empfindlichen Sparmaßnahmen gezwungen. Das zeigt eine Kleine Anfrage (Drs 8/4186) der BÜNDNISGRÜNEN-Abgeordneten Dr. Claudia Maicher. Grund dafür ist die Umsetzung von globalen Minderausgaben im Etat des Kulturministeriums. Die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag warnt deshalb:

„Diese Kürzungen durch die Hintertür sind eine ernstzunehmende Belastung für die Zukunft der Kulturstaatsbetriebe. Die Sparmaßnahmen ziehen die Attraktivität der Angebote stark in Mitleidenschaft. Was ist das für ein Signal, wenn Einrittspreise steigen und gleichzeitig Öffnungszeiten eingeschränkt werden müssen? Wenn Neuproduktionen, Festivals, Angebote für junge Menschen und Sonderausstellungen zurückgefahren oder abgesagt werden müssen?“

„Auch die wichtige Arbeit im Hintergrund, von der Forschung über Digitalisierungsmaßnahmen bis hin zu Restaurierung und Instandhaltung, kann nicht lange aufgeschoben werden, ohne den Verlust von Qualität und Strahlkraft zu riskieren. Doch auch im kommenden Jahr werden aufgrund des Spardrucks viele Maßnahmen weiter aussetzen müssen. Ich blicke deshalb mit großer Sorge auf die Entwicklung unserer Kulturstaatsbetriebe. Die Kürzungen gefährden ihre internationale und regionale Ausstrahlung und ihre Bedeutung als kulturelle Botschafter in unserer Gesellschaft.“

Abschließend betont Maicher: „Es ist jetzt an Kulturministerin Barbara Klepsch, diese Abwärtsspirale nicht sehenden Auges weiter zu drehen. Ich erwarte, dass sich die Ministerin bei der Aufstellung des Doppelhaushalts 2027/2028 wieder mehr für den Erhalt unseres kulturellen Erbes und des exzellenten Niveaus unserer Kulturstaatsbetriebe einsetzt.“

Weitere Informationen:

Die Kleine Anfrage von Dr. Claudia Maicher hat offengelegt, in welchem Umfang die sächsischen Kulturstaatsbetriebe im Jahr 2025 von Kürzungen betroffen sind und durch welche Maßnahmen sie diese umsetzen. Vergleichsweise am stärksten sind die Einschnitte bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) mit 5,7 Prozent des Gesamtetats und dem Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen) mit 6,6 Prozent. Auch die Sächsischen Staatstheater und das Landesamt für Archäologie müssen sparen. So fehlen der Semperoper und dem Staatsschauspiel zusammen über drei Milllionen Euro allein in 2025.

(Quelle: BÜNDNISGRÜNE Fraktion im Sächsischen Landtag, 12.11.2025)

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