Rückblick auf den Ostkongress 

„Der Osten ist zuallererst ein Raum, in dem Menschen leben – und kein Symptom.“

Am vergangenen Wochenende fand in Lutherstadt Wittenberg der erste Ostkongress von Bündnis 90/Die Grünen statt.

Auch wir als Kreisverband Görlitz (im übrigen der östlichste Kreisverband!) waren mit unseren beiden Sprecherinnen, Carolin Renner und Monique Hänel, dabei. Caro durfte außerdem im Workshop „Grün aktiv im ländlichen Raum“ referieren. Auch unsere Landtagsabgeordnete Franziska Schubert war bei der Podiumsdiskussion „Braucht es eine Ost-Identität?“ dabei.

Für viele von uns ist „der Osten“ eine ganz persönliche Geschichte – geprägt durch Herkunft, Familie, Erfahrungen nach 1990. Doch jenseits dieser individuellen Prägungen bleibt die Frage: Was bedeutet „Osten“ heute, 35 Jahre nach der Wiedervereinigung?

Diese und weitere Fragen wurden am Wochenende in vielen verschiedenen Formaten behandelt. Im Mittelpunkt standen Themen wie Ostidentität, die Aufarbeitung vergangener Fehler, gesellschaftlicher Zusammenhalt sowie Strategien gegen Hass und Hetze. Immer wieder ging es dabei auch um die drängende Frage, wie wir als Partei wieder mehr Ostdeutsche überzeugen können – jenseits des Images einer „Wessi-Partei“.

Deutlich wurde: Ostdeutsche Biografien müssen in den entscheidenden Positionen präsent sein – nicht nur für die Quote, sondern weil sie das notwendige Verständnis schaffen, Politik glaubwürdig zu machen. Politik im Osten braucht mehr als gute Konzepte: Sie braucht Stimmen aus eigener Erfahrung.

Als Kreisverband Görlitz nehmen wir zwei Dinge besonders mit: Erstens, dass wir den Dialog vor Ort noch stärker suchen und Emotionen ernst nehmen müssen, auch wenn sie uns manchmal sperrig erscheinen. Und zweitens, dass wir Bündnisse brauchen – zwischen Ost und West, Stadt und Land, Partei und Zivilgesellschaft.

Der Ostkongress war ein starkes Signal: Wir sind nicht nur „Die Grünen“, wir sind auch und im Osten an erster Stelle Bündnis 90. Und das verpflichtet die gesamte Partei, ostdeutsche Perspektiven nicht am Rand zu belassen, sondern ins Zentrum unserer Politik zu rücken. 

Wir werden weiter dafür kämpfen, dass ostdeutsche Perspektiven und Realitäten sich nicht nur in der Partei, sondern auch in der Bundespolitik wiederfinden und den vor Ort spürbar werden.

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.