Zittaus Stadtrat hat entschieden: Die Stadt will sich um die Landesgartenschau bewerben mit dem Konzept, sich als klimaresiliente Stadt zu präsentieren. Das heißt, dass die Stadt zeigt, wie man sich Folgen des Klimawandels wie Hitze und Starkregenereignisse gut anpasst. (hier der verlinkte SZ-Artikel dazu)
Matthias Böhm, Zittauer Stadtrat für Bündnis 90/Die Grünen, begrüßt den Ansatz. Die Landesgartenschau als Rahmen ist ein gutes Umfeld, um mit einer positiven Vision für die Zukunft die Stadt gemeinsam zu gestalten und gleichzeitig den Herausforderungen des fortschreitenden Klimawandels entgegen zu treten. Die Strahlkraft so einer Ausstellung dürfte weit über den Landkreis und die Nationalgrenzen hinaus reichen.
„Positive Zukunft und eine klimaangepasste Stadt – Lasst das gemeinsam gestalten!“
Die Mitglieder der Zittau Bündnisgrünen stehen dem Vorhaben ebenfalls positiv gegenüben. Sie wollen den Prozess begleiten und unterstützen. Steve Grundig, Mitglied der Zittauer Grünen, sagt: „So ein Projekt hat viele Chancen. Das sollten wir unbedingt nutzen! Es ist schön zu sehen, dass nun aus neuen Kreisen die Einsicht kommt, dass wir bezüglich Klimawandelanpassung aktiv werden müssen.“
Zur Klimawandelanpassung gehört beispielsweise, dass die Stadt mehr Wasser und Bepflanzung bekommt und weniger Versiegelung von Böden passiert, um die Temperaturen an Hitzetagen erträglich zu halten. Ebenso gehört die Vorbereitung auf andere Wetterextreme, wie Hochwasser, Starkre-gen, Dürren oder Stürme, zur Klimawandelanpassung.
Steve Grundig ergänzt die Haltung der Zittauer Grünen: „Die Folgen des Klimawandels werden immer spürbarer, mit konkreten Gesundheitsgefahren für die Menschen, wenn wir beispielsweise an die unerträgliche Hitze in Innenstädte während des Hochsommers denken oder die Gefahren für Leib und Leben durch Hochwasser oder Stürme. Wir wollen aber eine lebenswerte Stadt in Zukunft haben. Daher müssen früh anfangen, das zu planen und die Stadt so umzubauen!“
Stadtrat Böhm: Kritik an bisheriger Haltung des Oberbürgermeister Zenkers
Kritik übt Stadtrat Matthias Böhm mit Blick auf das bisherige Vorgehen: „Es zeigt sich, es braucht ein Umdenken auf vielen Ebenen! Es soll seit Jahren eine im Stadtentwicklungskonzept verankerte Frischluftschneise im alten Armeegebiet entstehen, über die aus dem Zittauer Gebirge gerade bei Hitzeperioden im Sommer kalte Luft ungehindert in die Stadt strömen soll. Eine Maßnahme, die nicht konsequent umgesetzt werde!“. Hier scheitern wir an der Haltung des Oberbürgermeisters und Teilen seiner Verwaltung. Das findet Böhm kontraproduktiv und sagt: „Wenn der Oberbürgermeister öffentlich erklärt, das Wort `Frischluftschneise´ sei ein rotes Tuch für ihn, kann eine klimagerechte Landesgartenschau nur schwer gelingen.“
„Mit mehr bündnisgrünen Mitgliedern im nächsten Stadtrat können wir Klimaschutz und Klimaanpassung mit höherer Priorität angehen!“. Die nächste Wahl zum Stadtrat findet Juni 2024 statt.
Auch wenn Straßen in der Innenstadt saniert würden, gibt es heiße Diskussionsthemen. Die Begrünung durch Bäume als Teil eines gesunden Mikroklimas in bebauten Bereichen ist dann Streitpunkt: „Weil anwohnende Parteien sich über die Verschattung durch Bäume beschweren, Wurzeln Kabel und andere unterirdische Medien im Boden stören, verzichtet die Verwaltung in der Regel auf eine Begrünung.“
Stadtraum neu denken! Angepasst ans Klima und zum Wohlbefinden der Menschen
Stadtrat Böhm sieht hierbei folgenden Ansatzpunkt: „Mit neuen Formen der Verkehrsberuhigung, z.B. Shared-space, können wir die Verkehrsfläche verkleinern und Raum für Straßenbäume schaffen. In der Innenstadt muss auch die Zahl der Parkplätze zugunsten mehr Grün reduziert werden.“
Mitglied Steve Grundig ergänzt: „Solch ein Ansatz würde einerseits eine Anpassung an wärmere Temperaturen durch den Klimawandel darstellen und die Aufenthaltsqualität direkt verbessern, was die Stadt wiederum attraktiver fürs Bewohnen und Besuchen macht!“
Als Bündnisgrüne wollen wir mögliche Konflikte durch Beteiligung von Bürger*innen entschärfen und arbeiten auf eine Stadt hin, die ein gutes Leben ermöglicht – auch in Zeiten verschärfter Klimaerwärmung und des Klimawandels.
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Mitteilung aus Zittau, 04.11.2023
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